Alpenwegesanierung mit Gartenauszubildenden des BBW
10.-12.September 2014
Die Grundidee ist eigentlich ganz einfach: Jugendliche mit und ohne Handicap sanieren gemeinsam hochalpine Bergwege.

Aber es steckt auch mehr dahinter: wir wollen uns einbringen, für einen guten Zweck, wir wollen zeigen, was Auszubildende trotz Sehbehinderung alles leisten können, und, wir wollen das zusammen mit anderen tun.

Unsere gemeinsame Aufgabe war: Bergwege und Trittstufen in 1700 bis 2000 Meter Höhe im Kleinwalsertal in Österreich instand setzen, Wasserrinnen säubern sowie erneuern. Das Gelände dort ist in der Regel nicht absturzgefährdet und bietet deshalb genügend Sicherheit auch für sehbehinderte Jugendliche. Dennoch sind Wetter, schmale Wege und starke körperliche Belastung für jeden Teilnehmer eine große Herausforderung.

Unsere 5 Gartenbau-Auszubildende wurden begleitet durch die Gartenbau-Ausbilder Erika Müller-Moazami und Georg Zeisel sowie durch den Casemanager Josef Lanfermann und Matthias Kopp, Mitarbeiter des Projekts DUNKELBUNT, das sich für inklusive Aktionen engagiert. Regina Stoll von der Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins und die Gartenbau-Firma Christoph Schweizer in Esslingen – mit 2 Meistern, 10 Mitarbeitern und Auszubildenden – sind die Partner bei dieser 3-tägigen Aktion Mitte September.

Das „Basislager“, die Schwarzwasserhütte liegt auf über 1600 Meter Meereshöhe unterhalb des Hohen Ifens, zu der man ca. 2 Stunden vom Parkplatz aus anlaufen muss. Unsere Baustellen befinden sich noch weitere 100 bis 400 Meter oberhalb. Das klingt überschaubar, doch sei erwähnt, dass das ganze Material (5 Meter lange Holzbretter, Nägel, Stahlnadeln, Dachlatten) sowie Werkzeug (Spaten, Schaufeln, Hammer, Fäustel, Wegebauhacken, Schlegel) von der Gruppe jeden Tag, teils mehrfach, nach oben transportiert werden muss, in Summe einige Hundert Kilo.

Wichtig bei der gemeinsamen Aktion war uns auch der Aspekt der Begegnung unter den Jugendlichen selbst. Was heißt denn Sehbehinderung? Wie geht denn das, wenn ich nur einen Teil meiner Baustelle sehe. Mit Hilfe von Gesprächen und Erklärungen konnten wir den besser Sehenden einen kleinen Einblick in die Welt der Sehbehinderung geben. Schön war, dass Berührungsängste von keiner Seite aus spürbar waren. Gemeinsames Anpacken – das kann man als Fazit ziehen – das hat super geklappt.
Matthias Kopp
Projekt DUNKELBUNT – Inklusive Sport- und Freizeitangebote für blinde und sehbehinderte Menschen

